„KUNSTGLÜCKSKEKSE“ ist das Thema und es erwartet den Besucher eine anregende, zum Teil amüsant-kulinarische Gemeinschaftsausstellung , zu der 17 Künstler in die Rolle des Kunstkeksbückers schlüpfen mussten und aufgrund ihrer vielfältigen Ansätze und Konzepte ein ganzes Buffet kreativer Lösungen beigesteuert haben. Inge-Rose Lippok hatte dazu im Vorfeld sehr unter- schiedliche Künstler eingeladen. So z.B. den Schweizer Künstler, Carlos Poete, der schon in einer Einzelausstellung mit seinen Roboterameisen 2013 bei LortzingArt zu sehen war oder aus der tschechischen Republik sind die Künstlerinnen Varvara Divisova und Lenka S. Maliska dabei. Carlos Poete faltet diesmal nicht nur Kunstglückskekse aus handgeschöpftem Papier, sondern zeigt auch ein gefaltetes Schlauchboot mit chinesischen Schriftzeichen. Die Zeichen bedeuten, der Leser ahnt es „Glücks und Keks“.
Der Augenschmaus fällt ganz offensichtlich unter die Rubrik „soul food“, denn es erwarten uns die Werke von Malern, Zeichnern, Komponisten, Architekten und Objektkünstlern, die das sinnliche Erlebnis nutzen, um ihre Glücksversprechen zu transportieren.
Der Beginn der 3-wöchigen Ausstellung fällt zusammen mit dem Start zum Zinnobervolkskunstlauf und so kann der Zinnober-Besucher bei LortzingArt auch dieses Jahr wieder ein Mitmachspiel erwarten, bei dem Glückskekse auf Rädern um die Wette fahren und mit einem Quäntchen Glück das Ziel erreichen und eine kleine Belohnung nach Hause tragen.
Eine international besetzte Ausstellung mit Bildern, Grafiken, Plastiken von 10 Künstlern
PIPPO ALTOMARE Sizilien, JACKSON CRAWFORD Köln, LEIV DONNAN Hannover, JÜRGEN FRIEDE Region Hannover, BÄRBEL HELMERT New Mexico, ANNETTE POLZER Berlin, GUNTER SCHMIDT Tauberbischofsheim, JAN SAMEC Tschech. Rep., NICOLA SPEZZANO Rom, SUSANNE STÄHLI Witten
Die Eröffnung fand am 23. März 2014 unter guter und interessierter Publikumsbeteiligung statt. Die 10 Künstler verbindet mit Inge-Rose Lippok gemeinsame Projekte in Deutschland wie in deren Heimatländern. VIKTORIA KRÜGER stellte sehr einfühlsam in ihrer Laudatio die einzelnen Künstler in Biografie wie Arbeiten vor. Die Besucher dankten es ihr. Das Thema FARBE UND QUADRAT ist auf vielfältigste Weise verarbeitet . Von kleinformatigen Monotypien der amerikanischen Künstlerin BÄRBEL HELMERT bis hin zur großformatigen, monochromen Malerei SUSANNE STÄHLIS aus Witten und den expressiven Mischtechniken des Sizilianers PIPPO ALTOMARE. Der hannoversche LEIV DONNAN ist mit Figürlichem vertreten, JÜRGEN FRIEDE mit Plastik und Materialbildern. Eine breitgefächerte Kunstshow !
Die Ausstellung ist bis zum Sonntag, den 27.April 2014 zu sehen. Ostersonntag geschlossen
Geöffnet: Mittwoch + Freitag 16 – 19 Uhr , Sonntag 12- 15 Uhr und gern nach telefonischer Vereinbarung Tel 0179- 963 4114
FARBE UND QUADRAT – 10 Künstler aus 4 Ländern
-‐ Vernissage am 23. März 2014, 17 Uhr bei Lortzing Art -‐ Galerie, Loft, Atelier „Da draußen gibt es Dinge, die wollen gesehen werden“. (Karl Lagerfeld)
Guten Tag meine Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde von Kunst und Kultur! Ich gehe davon aus, dass das im Zitat erwähnte „da draußen“ auch das „hier drinnen“ mit einschließt. In diesem Fall einen wunderbaren und besonderen Ort hoch über den Dächern von Hannover und direkt unter dem Himmel der Stadt, vielleicht sogar die am höchsten gelegene Galerie in der Region. Ein Loft und Ausstellungsraum, der auch als ArbeitsstäPe und Atelier genutzt wird. Hier werden immer wieder (Kunst)Dinge gezeigt, die „da draußen“ entstanden sind und die in einem neuen Kontext entdeckt und gesehen werden wollen. Dieses Mal sollten eigentlich 10 Künstlerinnen und Künstler aus 4 Ländern mit ihren Arbeiten im MiPelpunkt stehen, nun sind es leider nur 9. Inge‐Rose Lippok, die wieder einmal „nur“ als Galeristin fungiert, und sich somit als Künstlerin zurücknimmt, hat sie ausgewählt und ich möchte ihr daher an dieser Stelle für ihr Engagement und ihre große Gas[reundschaN danken – beides nicht selbstverständlich -‐ und -‐ soweit ich es beurteilen kann -‐ in dieser Kombination eher selten. Und wieder einmal ist ihr eine interessante und spannende Mischung gelungen: aus hiesigen Künstlern, wie Leiv Donnan und Jürgen Friede, aus Gästen aus Köln, wie Jackson C. Crawford, aus Tauberbischofsheim, wie Gunter Schmidt, aus Berlin, wie AnnePe Polzer und aus WiPen, wie Susanne Stähli. Aber, Inge-Rose Lippok ist auch für ihre guten internaZonalen Kontakte bekannt, und so ist Pippo Altomare aus Italien mit vertreten, ebenso wie Bärbel Helmert aus New Mexico und Jan Samec aus der Tschechischen Republik. Mit allen verbindet Inge‐Rose Lippok etwas: Studium, gemeinsame Ausstellungen und Aktivitäten, es sind sozusagen Weggefährten. Leider, aber verständlicherweise, können nicht alle Künstlerinnen und Künstler heute mit dabei sein. Das Motto der Ausstellung lautet FARBE UND QUADRAT. FARBE ‐ ein eigenes komplexes Thema, ein weites Feld, das von vielen bearbeitet worden ist und von dem sicherlich das eine oder andere bekannt und vertraut ist, aber vielleicht gehört die Definition nach DIN 5033 nicht dazu: „Farbe ist diejenige Gesichtsempfindung eines dem Auge des Menschen strukturlos erscheinenden Teiles des Gesichtsfeldes, durch die sich dieser Teil bei einäugiger Beobachtung mit unbewegtem Auge von einem gleichzeitig gesehenen, ebenfalls strukturlosen angrenzenden Bezirk allein unterscheiden kann.“ Der FARBE zur Seite gestellt: Das QUADRAT, Zitat Andreas Ludwig: „Das Quadrat impliziert keine Bewegung; es ist ausgeglichen, weitgehend unemotional, ohne aggressive Kraft, richtungslos. Innerhalb der einfachsten Form geometrischer Unterteilung ist es als Basiseinheit notwendiger Bestandteil des Gestaltungsprinzips. Durch seine Verwendung wird die „Erfindung der Figur“ vermieden.“ Auch in diesem Fall war es eine reine formale Vorgabe für kleinsten gemeinsamen Nenner und für den Gesamtrahmen ‐ ein Roter Faden, der sich durch die Ausstellung zieht. „Kunst ist Form. Formen heißt enPormeln.“ (Kurt Schwitters) Die Vorgaben „FARBE & FORM“ – in Verbindung mit Motiv, Material und Machart ‐ bieten einen großen künstlerischen Spielraum. Wenden wir uns daher nun den einzelnen Künstlerinnen und Künstlern zu und schauen wir uns gemeinsam ihre Beiträge an. Ich beginne in diesem Raum mit Leiv Warren Donnan und seinen 4 Bildern. Er wurde in Australien geboren, studierte an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Berlin bei Volkert, Thieler und Zimmermann, wurde Meisterschüler für Malerei. Seit 1958 stellt der Künstler im In- und Ausland aus und ist in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Auch in meiner „Sammlung“ hängt ein wunderbares Aquarell von ihm. Er lebt und arbeitet in Hannover. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die expressiv-‐fi urative Malerei und Grafik. Die hier zu sehende Serie „Absturz“, Acryl auf Leinwand, zeigt diesen künstlerischen Ansatz für mich auf sehr lebendige Weise: die Bilder strahlen Eindringlichkeit aus, sie sind malerisch, voller KraN, Schwung und Bewegung, berührend und geradezu bestürzend. Beim Betrachten wird man in das Bilddrama hineingezogen und fühlt, leidet mit. Durch die Farbwahl spürt man förmlich die Hitze der Höllenglut auf der Haut und auch das existentiell Bedrohliche, das sicherlich jeder mit einem Absturz oder mit abstürzen verbindet. Links und rechts neben Leiv Donnan, und so ganz anders, Bärbel Helmert mit ihren 8 kleinformaZgen Monotypien, jede ein Unikat. Die Künstlerin wurde in Krefeld geboren, ging 1969 in die USA, hat dort studiert – von Keramik, Druck, Schmuck, Bildhauerei bis Fotografie – und lebt seit kurzem in New Mexico. Seit 1975 stellt Bärbel Helmert aus, einzeln und in Gruppen, und zwar in vielen Ländern auf der Welt. Die Künstlerin liebt den Prozess des Experimentierens, sammelt, sortiert, verbindet und kombiniert -‐ solange, bis sie weiß, dass es gut ist und die Arbeit beendet – für sie das absolut beste Gefühl. Diese positive Energie ist zu spüren. Bärbel Helmert verzichtet bewusst auf Titel, um die Fantasie des Betrachters anzuregen, eine an ihn gerichtete Aufforderung, sich eine eigene Bildwelt zu erschauen. Man sollte genau hinsehen, um die in sich stimmigen, sehr unterschiedlichen Kompositionen zu genießen: von den farbintensiv mexikanisch anmutenden bis zu den eher zarten, an Garten oder Landschaft erinnernden. Dann erkennt und würdigt man die geradezu liebevolle Sorgfalt und die Perfektion, mit der die technische Umsetzung in die jeweilige Monotypie vollzogen wurde. Wieder ganz anders Annette Polzer mit ihren beiden Acrylbildern „Zwei begegnen sich“ und „Alles in Einem“ , die dort vor der Dachschräge hängen. Sie wurde in Hagen geboren, seit 1985 lebt und arbeitet sie in Berlin. Seit 1987 präsentiert die Künstlerin ihre Arbeiten im Rahmen von Einzel-‐ und Gruppenausstellungen, in Deutschland, aber auch in Österreich und Frankreich. Ihre Grundthemen sind das Licht und die Wahrnehmung. So ist das Zusammenspiel von glänzenden und maPen Oberflächen ein wesentliches Element der beiden hier gezeigten Arbeiten. Man sollte sich davor hin und her bewegen, sie von vorn und von den Seiten her betrachten, um zu beobachten, wie die Silberfarbe das Licht reflekZert und sich so die Farbe der Linien verändert – manchmal hell oder dunkel, manchmal verschwindet sie ganz in der Fläche. Dabei entstehen räumliche Gebilde, die sich verbinden, umschlossen sind oder ineinander greifen und die so auf verschiedene Richtungen im Raum verweisen. Sie erinnern an architektonische Zeichnungen oder, wie ich finde, auch an die Struktur von Kristallen. Schräg gegenüber, an der rechten Wand, hängen die beiden Arbeiten von Jan Samec aus Karlsbad, der Stadt, in der er lebt und arbeitet – als bildender Künstler und zudem als Direktor der regionalen Kunstgalerie. Sein künstlerisches Spektrum ist breitgefächert: von Malerei auf Papier und Leinwand -‐ dabei auch Rollenbilder, die wie Stotallen eher aufgeschlagen werden und die er 2012 hier gezeigt hat -‐ bis hin zu Skulpturen und Glasarbeiten. Zudem engagiert sich Jan Samec bei internaZonalen Projekten, die beweisen wollen, dass Kunst keine Grenzen kennt. Besonders mit ihm verbindet Inge-Rose Lippok eine lange Freundschaft und Zusammenarbeit. Seit vielen Jahren sind seine Arbeiten in Einzel – und Gruppenausstellungen zu sehen, in seiner Heimat, in europäischen Ländern, in den USA. Sein Beitrag sind 2 Acrylbilder auf Leinwand, die die Titel „Nachtgeschichte“ und „Reflexionen der Nacht“ tragen. Auf mich üben sie eine suggesZve und faszinierende Anziehungskraft aus – wie intensive, expressiv-‐kraftvolle, düstere gemalte Gedanken und Eindrücke – vielleicht über und von einer ihm vertrauten Landschaft in seiner Heimat, die vom Tagebau zerstört wurde. Den Abschluss in diesem Raum bildet Gunter Schmidt aus Tauberbischofsheim mit seinen insgesamt 10 Arbeiten, 7 sind hier zu sehen, im Foyer 1 weiteres und im dritten Raum noch 2 kleinere Aquarelle aus seinem Skizzenbuch. Gunter Schmidt wurde in Neukirchen geboren und studierte Kunst an der Staatlichen Akademie Karlsruhe bei Professor Emil Schumacher. Von 1978 bis 2012 war er Kunsterzieher. Seit 1998 zeigt er seine Arbeiten im Rahmen von Einzel-‐ und Gruppenausstellungen, in Deutschland und im europäischen Ausland. Sein Credo: „Kunst ist eine Sprache für die Verhältnisse zwischen den Zeilen. Kunst löst keine Gordischen Knoten, aber sie gibt Zutrauen zu deren Entflechtung.“ Das Thema seiner hier gezeigten Arbeiten ist die Landschaft, die er als Motiv vernachlässigt sieht. Vorwiegend sind es Wege-‐ oder Straßensituationen. Dabei reizen den Künstler das System von Flächenmustern und der sich daraus ergebende Rhythmus sowie das Kryptische zeichenhafter Strukturen, akzentuiert durch Signale, Markierungen, Richtungszeichen – inklusive der dazugehörigen Baulichkeiten wie Tunnel oder Tor. Eigenartiger-‐ oder eigenwilliger weise zeigt er uns eine Welt ohne Autos. Mich spricht die Mischung von abstrakt und gegenständlich an, das Subtile, Vielschichtige und Hintergründige, vor allen Dingen aber die feinabgestufte und sorgsam abgestimmte, sich auf wenige Töne beschränkende Farbigkeit. Im Foyer wird der Gast beim Betreten sofort von Pippo Altomare aus Italien und seinen 9 farbintensiven und ausdrucksstarken Gouachen begrüßt, die zu einem großen Quadrat zusammengefügt worden sind und so ein neues eigenes Gesamtbild ergeben. Der Künstler wurde in Sizilien geboren, lebt dort und ist Dozent an der Akademie der Schönen Künste von Carrara. Seit 1984 werden seine Arbeiten in seiner Heimat und in vielen europäischen Ländern ausgestellt, aber auch in Jordanien, im Libanon und in den USA. Pippo Altomares „erste Liebe“ gehört der Malerei. Er richtet seinen Blick dabei auf das Ganze, man könnte ihn also als einen Künstler des „GESAMTEN“ bezeichnen – in mathematischer und existentieller Hinsicht. Er sucht nach Gleichgewicht und Ausgewogenheit zwischen geometrischer Form und lebendigem Pinselstrich. Auch wenn er die dunklen Seiten des Menschseins darstellt und berührt, tut er dies nie auf düsterere Art und Weise. Pippo Altomare greift universelle Themen auf, wobei er sich nicht von modischen Zeiterscheinungen beeinflussen lässt. Ich finde, die 9 Gouachen transportieren diesen künstlerischen Ansatz, mit ihrer ganz eigenen beschwörenden und auf das Wesentliche konzentrierten Zeichensprache und Symbolik, kraftvoll und intensiv auf Papier gebannt. Wenden wir uns nun dem dritten und letzten Raum zu. An der linken Wand hängen die 3 Arbeiten von Jackson C. Crawford aus Köln. Er begann mit 11 Jahren Saxophon zu spielen, erhielt eine profunde Ausbildung an verschiedenen Orten in Amerika und in Deutschland, aber auch in Paris und Rom. Seitdem ist er international gefragt und unterwegs, als Solist, mit Symphonieorchestern, auf Festivals. Aber, Jackson Crawford ist auch Fotograf. Das Interesse zur Fotografie entdeckte er bereits auf der Highschool und machte das damalige Hobby später zu seinem zweiten Beruf. Seine fotografische Leidenschaft gilt den Elementen und der Natur, vor allem den Blumen und Blüten, wie auch hier zu sehen ist. „Der Kolibri küsst die Blume“ lautet das poeZsche Motto, übersetzt aus dem Navajo indianischen. Die Fotos zeigen die Liebe des Künstlers zum Detail und fangen das „Wunder Natur“ gekonnt und zauberhaft ein, mit Hilfe einer besonderen Technik, durch Makro-‐ und Nahaufnahmen. Wenn man aber den Raum betritt, fällt der Blick zunächst automatisch auf die farbigen Acrylbilder von Susanne Stähli, insgesamt 6 an der Zahl. Sicherlich spiegelt sich das Motto FARBE & QUADRAT in ihnen am deutlichsten wider, wie malerisch maßgeschneidert für diese Ausstellung. Die Künstlerin wurde in München geboren, hat Malerei an der Fachhochschule für Kunst und Kunsttherapie in Ottersberg studiert und lebt und arbeitet in Wien. Seit 1986 zeigt sie ihre Arbeiten, sowohl in Einzel-‐ als auch in Gruppenausstellungen. Wie unschwer zu erkennen ist, widmet sich die Künstlerin der Farbe und erforscht sie in all Ihren Facetten, Auswirkungen und Wahrnehmungen. Meist herrscht eine großflächige Grundfarbe vor, deren plane Ebene durch punktuell gesetzte Farbschlieren oder Farbakzente erhellt oder verdunkelt wird. Zitat Ulrich Korn: „Die Kompositionen bekommen eine Farbräumlichkeit und suggerieren gleichermaßen eine informelle Farbwelt, die sich jenseits der faktischen Bildbegrenzungen imaginär fortzusetzen scheint.“ Was geschieht, wenn das Bild nur eine Farbe zeigt? Eine der Fragen, die Susanne Stähli sich, aber auch dem Betrachter, stellt. Die Antwort: es bleibt jedem selbst überlassen, für das, was er sieht und dabei erlebt, eine Antwort zu finden. Das Kontrastprogramm zu Susanne Stähli bietet der Bildhauer Jürgen Friede, der zweite hiesige Künstler, mit seiner eigenwilligen Interpretation von FARBE & QUADRAT, insbesondere bei den 4 Materialbildern. Er wurde in Uelzen geboren und studierte nach einer Zeit als Bühnenbildassistent Plastik an der Fachhochschule Hannover. Seit 1998 lebt und arbeitet er in dem am nördlichsten gelegenen Haus dieser Region, in der Gemeinde Wedemark. Jürgen Friede hat unter anderem Wettbewerbe gewonnen und ausgeführt, seine Arbeiten befinden sich im öffentlichen Besitz, und er zeigt sein Werk in Einzelausstellungen und bei GruppenpräsentaZonen. Hier ist er mit 2 Skulpturen vertreten, mit der fast quadraZschen MarmorplasZk „Mediterranes Gewächs“, und mit der in Kupferblech gelöteten „Krümmung im Raum“. Beide Arbeiten strahlen für mich Formschönheit, Klarheit und Zeitlosigkeit aus. An der Wand hängt eine in meinen Augen für den Künstler eher ungewöhnliche, aber durchaus spannende KomposiZon aus 4 Teilen, die mich beim Betrachten -‐ und ohne Kenntnis des Titels -‐ sofort an Luftbilder erinnert, die Ausgrabungen in der Wüste zeigen. So lautet denn auch der Titel „Ausgrabungsstätte“. Die auf dem naturbelassenen Sperrholz angebrachten Kupferblechbänder können unterschiedlich ausgeklappt werden und erzeugen so ein reizvolles variables Schattenspiel. Ich möchte nun meinen Rundgang mit einem Statement von Jürgen Friede beenden: „Das, was ein Künstler macht, ist seine Identität, das ist er. Das „Lesen“ seiner Arbeit hängt vom Betrachter selbst ab. Von seiner Wirklichkeit“. Und: „Es geht um beidseitige Aufmerksamkeit. Die Welt erklärt sich dem Künstler, er ist letztlich nur das Medium“. Und, wie schon anfangs gesagt: „Da draußen gibt es Dinge, die wollen gesehen werden“. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit! Viktoria Krüger
Hans Alvesens künstlerisches Anliegen ist die Darstellung im Raum – auf der Fläche, als Bewegung im architektonischen Raum oder auf seinen zahlreichen Reisen auch in der Landschaft. Sein Gestaltungsmaterial ist Papier. Er reißt und knetet es – oft zu großformatigen bemalten und beschriebenen Flächen in Aktionen. Diese aus der Bewegung entstandenen Ergebnisse nennt er „Situative Plastik“. Da überlagern sich Papier- und Seinsstrukturen. Mittels vieler Farbschichten lässt er Räumliches entstehen. Mit Mut aber auch oft mit Verzweiflung zerstört er auch immer wieder, um Neues zu errichten. Seine Arbeiten vermitteln durchgängig eine leidenschaftliche Vorgehensweise und es ist Alvesen wichtig , den Zeitverlauf im Entstehungsprozess deutlich zu machen. Er studierte an den Akademien München und Karlsruhe und an der HBK Braunschweig. Seine aufwendigen Buchobjekte sind in vielen öffentlichen Sammlungen vertreten. Mit verschiedenen Stipendien ausgezeichnet, geht er immer wieder auf Reisen, wobei er seine Arbeiten in der Landschaft und auch oft in sakralen Räumen gestaltet.
Eine multimediale Installation und Fotografie Eröffnung : Am 29. Mai 2013 um 19 Uhr ,es spricht : Ulrike Böhmer, Musikwissenschaftlerin
Die 3. Ausstellung in diesem Jahr widmete LortzingART der Medienkunst der besonderen Art. Der Künstler CARLOS POETE ließ die Ameisen tanzen …
Kleine Roboter bewegten sich zur elektronisch-akustischen Komposition von Miriam Belfer. Die kleinen Roboter reagierten auf Klang und Berührung und ermöglichten dem Publikum, mit ihnen zu interagieren. Der Künstler auf der Suche nach einem neuen Sinn für das Wort KRIBBELN…….
Carlos Poete ist gebürtiger Argentinier. Er hat in Corduba und Mendoza (Argentinien) und in Brasilien Kunstgeschichte wie Bildhauerei studiert. Seit 2011 lebt er als freier Künstler im schweizerischen Basel. Er orientiert sich an der dreidimensionalen Form und kombiniert seine Skulpturen mit neuer Video-Kunst . Häufig arbeitet er mit Performern und Musikern zusammen. Auf zahlreichen internationalen Ausstellungen und Festivals wurden seine Plastiken ausgestellt und Videos gezeigt wie in London, Chile, Türkei, Schweiz, Brasilien, Portugal und Deutschland.
Ausstellungseröffnung Synthesen: Videoinstallationen internationaler Komponisten/ Künstler am Montag, den 21. Mai 2012 um 19 Uhr
Die Videoinstallationen finden im Rahmen des Festivals VISIONEN – FESTIVAL FÜR KLANG UND BEWEGTE KUNST statt. Ausstellungsdauer : Dienstag, 22. Mai bis Freitag, 25. Mai 2012 jeweils von 16 – 19 Uhr, Eintritt frei
GEMART ist eine Plattform für zeitgenössische Musik und Medienkunst und veranstaltet vom 21.- 26. Mai 2012 das Festival VISIONEN für Klang und bewegte visuelle Musik eingeladen. Der inhaltliche Fokus dieses Festivals liegt dabei auf dem künstlerischen Gedanken, klassische oder elektronische Instrumente oder Klangerzeuger und elektronisches Bild oder Abbilder von Realem zu einem einzigen künstlerischen Ausdruck zu verschmelzen. also- Seh- und Hörbares in Einklang zu bringen.
Unter dem Titel „Synthesen“ hatte der Verein auch zu einem Wettbewerb für audio-Visuelle Installationen eingeladen. Zur großen Freude der Veranstalter haben sich renommierte wie auch Nachwuchskünstler aus aller Welt beteiligt und ihre Werke eingereicht. Hier bei LortzingART werden die Videos der Finalisten gezeigt , die im Vorfeld für den Preis zur Nominierung ausgewählt wurden.
Desweiteren gibt das interaktive Spiel zwischen Mensch und dem Computer ENT-WICKLUNG von DAVID BORGES, elektronischer Komponist und Avangardist zu sehen . …. Hier wird der Mensch, der Besucher durch seine Bewegungen selbst zum Bild-Teil.
Eduardo Flores Abad zeigt eine Serie von manipulierten Landschafts-Polaroids: GLIPTOGENESIS ( spanisch: Verwitterung ), die durch einen zweiten Arbeitsprozess mit Hilfe von Holz- und Metallwerkzeugen verändert sind. Der hannoversche Komponist und Künstler für visuelle bewegte Musik erhielt im Jahr 2010 das Jahresstipendium des Landes Niedersachsen mit einem Arbeitsaufenthalt in den Künstlerhäusern Worpswede. Zur ErÖffnung wurden 2 neue Kompositionen Observaciones I + II für Gitarre mit ANTONIO AMODEO uraufgeführt. „Die Ausstellungs- Anmerkungen “ kamen von Viktoria Krüger
Inge-Rose Lippok beschäftigt sich seit längerem mit dem Zyklus LICHTPLÄTZE in den verschiedensten Techniken. Ver-Rückte, aus dem Gleichgewicht gefallene Plätze. In dieser Gemeinschaftsausstellung stellt sie Malerei Fotografie gegenüber – großformatige Bilder, Öl, wie Mischtechniken und die Rauminstallation PLÄTZE – UNBESETZBAR. Gemeinsam arbeiten Lippok und Flores Abad auch zur Zeit an einem Außeninstallations-Projekt mit Musik-Klang, das 2013 in Hannover gezeigt werden soll.
Den Prager Fotografen Pavel Rydl und I.R. Lippok verbinden bereits einige gemeinsame Kunstaktionen in Tschechien. Hier wird er mit seiner großformatigen Serie LICHT-STÜCKE vertreten sein. Er hat sich im Arbeitsreich der Künstlerkollegin zu Bildern des Augenblicks inspirieren lassen … Farbfotos als Momentaufnahmen, die das Flüchtige einfangen. Das, was fast schon am Entschwinden ist.
LICHT-PLATZ – Vernissage am 22. April 2012, 17 Uhr Anmerkungen zur Ausstellung von Viktoria Krüger Was für eine wunderbare Einstimmung auf diese Kunstausstellung, vielen Dank Antonio Amodeo! Guten Tag meine Damen und Herren, ich bedanke mich bei Inge-Rose Lippok herzlich für die Einladung und freue mich, dass Sie heute den Weg zu diesem beeindruckenden Ort – hoch über den Dächern von Hannover, großzügig und Licht durchflutet, gefunden haben – womit wir eigentlich schon beim Thema sind, denn der Titel der Ausstellung lautet ja „LICHT- PLATZ“. Bei meinen Überlegungen, wie ich mit meinen „Anmerkungen zur Ausstellung“ beginnen möchte, fiel mir etwas auf – die magische Zahl 3: es sind 3 Künstler – alle in ihrer Art sehr unterschiedlich – aus 3 Nationen und sie stellen hier in 3 Räumen aus! Für mich eine neue Variante von „Alle guten Dinge sind drei“! Wir werden dieser Zahl noch öfter begegnen. Ich möchte Ihnen zunächst die Gäste von Inge-Rose Lippok vorstellen, die sie – ich zitiere: zu „ihrem persönlichen Vergnügen“ eingeladen hat, eine Angewohnheit, der sie wohl hin und wieder gern frönt. Gut so und ein großes Dankeschön dafür! EDUARDO FLORES ABAD – schon der Name allein ist pure Musik und Programm. Daher finde ich es nicht verwunderlich, dass sich ein Komponist und Medienkünstler dahinter verbirgt. Eduardo Flores Abad stammt gebürtig aus Ecuador. Er studierte Instrumentale Komposition bei Prof. Nicolaus Huber und Elektronische Komposition bei Ludger Brümmer an der Folkwang- Hochschule Essen. Seit 1995 ist er als freischaffender Komponist und Medienkünstler tätig und gefragt: in Europa, der USA und Lateinamerika. Vorträge, Seminare, künstlerische Leitungen von Festivals zeitgenössischer Musik zählen ebenfalls zu seinen Aufgaben. Darüber hinaus ist er auch Gründer des hannoverschen Festivals VISIONEN. Seit 2004 lebt Eduardo Flores Abad hier, in dieser Stadt. 2007 erhielt er zunächst ein Arbeitsstipendium, und 2010 dann das Jahresstipendium des Landes Niedersachen, und zudem einen Arbeitsaufenthalt in Worpswede. Hier, in diesem Raum, werden seine „Polaroids: Metall-Holz- manipuliert“ – so steht es in der Einladung – gezeigt. Es sind 24 Arbeiten, die ich als klein, fein und vielschichtig empfinde, ungewöhnliche Mixturen und Kompositionen, die vermeintlich Vertrautes in ein anderes Licht rücken – alles wie in einem Guckkasten präsentiert. Man muss näher treten, um sie betrachten zu können und ist fasziniert. Es handelt sich um 6 Serien, die Orten und Themen zu geordnet sind. Natürlich sind auch Musikinstrumente dabei – 3 an der Zahl (da haben wir sie wieder, die magische Zahl!). Bitte beugen Sie sich daher auch über das weiße Sofa, denn da sind sie zu betrachten – diese Form der „Zuneigung“ wird belohnt! Aber auch die Motive aus Worpswede und Szenarien aus „unserem“ Hannover sowie die Auto-Serie sind es wert, genau hinzuschauen. Ich zitiere auszugsweise: „Das Leben selbst, dargestellt in Form eines Atemzuges oder einer mikroskopischen Bewegung sowie der kontinuierlichen neuen Anordnung von Elementen im Universum, ist der größte kreative Akt, den ich mir vorstellen kann.“ Und zur Bearbeitung: „Ob es sich um eine algorithmische, Computer gesteuerte Video-Komposition, ein per Hand geschriebenes musikalisches Stück, eine digitale Zeichnung, oder eine Manipulation mit einfachen Werkzeugen eines Polaroid-Bildes handelt, spielt keine Rolle mehr. Entscheidend ist das künstlerische Ergebnis mit seinem ästhetischen Ziel.“ Ich finde, die ausgestellten Arbeiten zeigen dies in hervorragender Weise. Ich komme jetzt zu dem zweiten Künstler, PAVEL RYDL, in Prag geboren und dort lebend. Leider kann er heute nicht dabei sein. Sie finden seine 11 Fotoarbeiten in diesem und im nächsten Raum. Pavel Rydl hat an der Filmfakultät an der Akademie der Schönen Künste Prag studiert. Er arbeitete danach als Kameramann in verschiedenen Film- und Fernsehstudios und ist seit 1988 als freischaffender Fotograf tätig. Pavel Rydl ist Mitglied in professionellen Vereinigungen, war von 1998 bis 2008 Organisator eines internationalen Symposiums, und hat sich mit seinen Fotos an zahlreichen Ausstellungen in der Tschechischen Republik, in Italien, Spanien, Großbritannien, Südafrika und Deutschland beteiligt. Pavel Rydl folgt bei seinen „freien“ Fotos einem Thema: es sind abstrahierte Kompositionen des natürlichen Details – kleine Ausschnitte, die durch starke Vergrößerungen ein Eigenleben bekommen. Zitat: „Ich möchte mit meinen Fotos die Aufmerksamkeit des Betrachters nicht auf ein perfektes Bild von einem bestimmten Detail fokussieren… Ich möchte es dem Betrachter erleichtern, sich FREI zu sehen…“. Mit Inge-Rose Lippok verbinden ihn gemeinsame Kunstaktionen und die damit einhergehenden Erlebnisse. Und er war hier, und bei ihr zu Hause zu Besuch. Dabei fotografierte er das Licht an den Wänden in ihrer Wohnung und so entstand sein elfteiliger Beitrag für diese Ausstellung und zu ihrem Thema „Licht-Stücke“. Eine „Hommage an Inge-Rose Lippok“. Mir gefällt nicht nur diese charmante Geste – diese Höflichkeit verbinde ich mit den Tschechen – sondern ich finde auch den oben zitierten gedanklichen Ansatz und die Umsetzung spannend. Mich erinnern die Fotos an abstrakte Gemälde – und speziell die im zweiten Raum, unterstützt von der hier bewusst gewählten Präsentation – an Wandmalereien: schwungvoll verwischt, geheimnisvoll, traumverloren, und eben wie gemalt. Die Momentaufnahmen eines kurzen flüchtigen Augenblicks, … ein „Licht-Stück“ der Erinnerung, verfremdend mit der Kamera eingefangen – auf diese Weise vielleicht unvergänglich und für immer? Last but not least komme ich nun zu INGE-ROSE LIPPOK, unserer bezaubernden Gastgeberin – aber natürlich nicht nur das… Ihre Arbeiten finden Sie in allen drei Räumen, sozusagen als verbindenden Leitfaden, der sich durch die Ausstellung zieht. Zunächst ein paar Worte zur Person: Inge- Rose Lippok hat schon sehr jung, mit 14 Jahren, mit dem Kunstunterricht begonnen, am Anfang privat, später dann als Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Dazu kamen verschiedene Gastaufenthalte und Arbeitsstipendien, ab 1976 Atelier- Gründungen, seit 2006 nun hier in der Lotzingstraße, unterm Dach und über den Dächern. Inge-Rose Lippok kann auf viele Einzelausstellungen zurückblicken sowie auf Ausstellungsbeteilungen – in Deutschland, in Europa, in den USA usw. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Sie bewegt sich auch bevorzugt großflächig mit Installationen im Außenraum, wenn möglich mit Musik und Klangobjekten. Zudem – und das finde ich besonders erwähnenswert – zeigt sie soziales Engagement, erarbeitet mit Gruppen wie Lebenshilfe, Behindertenwerkstätten, Kindergärten, Schulen und Kirche großformatige Projekte. Und sie lädt sich gern Gäste ein! Inge-Rose Lippok arbeitet in unterschiedlichsten Techniken. Diese Ausstellung mit Bildern und Rauminstallationen zeigt das vortrefflich. LICHT-PLATZ – so lautet der Titel. Spüren wir ihm nach. Sprichwörter wie „jemandem ein Licht aufstecken“, „Licht in eine dunkle Sache bringen“, „plötzlich in einem anderen Licht erscheinen“, „jemanden hinters Licht führen“, „das Licht scheuen“ oder „Licht am Ende des Tunnels sehen“ fallen mir dabei ein, um nur einige zu nennen. Auffallend ist auch das Motiv des Stuhls, das uns beharrlich durch die drei Räume verfolgt. Ein Stuhl ist von seiner Funktion her ein Solist, auf dem man allein für sich sitzt. Wenn Nähe angesagt ist, kann man natürlich zwei oder mehr Stühle eng zusammen rücken. Ansonsten wird eine andere Form der „Besetzung“ gewählt. Stühle sind flexibel, sie sind verrückbar. Das erfordert jedoch Aktivität, erst geistige, dann körperliche. Ich denke, das ist eine der Botschaften, die uns Inge-Rose Lippok mitteilen will. Es gilt sowohl für die Betrachtung von Kunst als auch für das Leben im Allgemeinen. Ich bitte um Beherzigung! Drei – Sie wissen schon – Arbeiten – (sie sind allerdings jeweils mehrteilig) – möchte ich aus den 20 hier gezeigten Werken heraus greifen, und kurz darauf eingehen: in diesem Zimmer sind es die 3 Leporellos, die frei im Raum hängen. Sie blättern zwar nicht die Liebhaberinnen auf, wie in der berühmten Arie aus der Oper „Don Giovanni“, sondern es sind jeweils sechsseitige Tagebuchblätter mit Erinnerungen. Der Titel lautet „From A Paradies Blue“. Und – sie zählen zu meinen Lieblingen – vielleicht, weil sie mich an meine berufliche Arbeit, das Netzwerkprojekt Gartenregion Hannover, erinnern: die beiden Monotypie-Collagen „Crazy Dance In The Green“, die in der Fensternische hängen, in perfekter Harmonie mit dem Blick nach draußen, auf rote Dächer mit Stuhl-artigen Schornsteinen und Frühlings-grünen Bäumen. Ich denke, den Höhepunkt bildet aber unübersehbar das Raumbild „Un-Besetzbar“ im dritten Raum. Aus dem Bild heraus haben sich 35 Acryl-Objekte, unverkennbar Stühle, wenn auch nur als Fragmente, auf den Weg gemacht, was auch immer zu erobern: Sie, Hannover, die Welt…? Mich jedenfalls hat die Komposition im Sturm für sich gewonnen! Jedes Teil für sich verständlich und gut, aber zusammen unschlagbar und überwältigend. Zum Schluss noch einmal ein Blick auf die Ausstellung insgesamt: für mich ist es eine gelungene und Kunst-volle Komposition und Präsentation – in jeder Beziehung. Und zu guter Letzt gebe ich Ihnen zum Nachdenken noch 3 Zitate mit auf den Weg: Was ist Kunst? „Kunst ist, was man nicht begreift“ (Markus Lüpertz), „Die Kunst ist international (Wilhelm Michel), „Echte Kunst ist eigensinnig“ (Ludwig van Beethoven). Alles klar? So, das war`s. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Und bitte, wagen Sie nur die eine oder andere „Verrücktheit“, und bleiben Sie der Kunst gewogen, denn „sie öffnet Augen“ – versprochen!
Die Besucher der Eröffnung waren begeistert….ANEMONE TONTSCH hat die Tafel mit Kunstobjekten und schmucken Stücken neu gedeckt… Machen auch Sie einen Augenschmaus-Streifzug durch das, was die Schmuckküche von der Düsseldorfer Künstlerin an Edlem und Neuem zu bieten hat… Mit Buntgemischtem oder Eingelegten, mit Anreger fürs Ohrchen und Spezialitäten in braun und orange, mit Ringförmigem und in Leder geflochtenem sowie bezaubernd aneinandergereihten Pergamentscheibchen, gleichmäßig und zugeschnitten,
Die Teller sind mit unterschiedlichsten Ingredenzien, aus vieler Herren Länder, reich belegt …. Lassen Sie sich diese Gedecke vor den Augen zergehen… Verlieren Sie sich im Detail der Zusammenstellungen!
Inspiriert von immer wieder neu gefundenen Materialien auf ihren Auslandsreisen, verarbeitet die Künstlerin diese zu den ungewöhnlichsten Neuschöpfungen . Mal Kunstobjekte, mal Schmuckstücke – Die Designerin versteht es kunstvoll auch das Alltägliche in Edles und Schönes umzuwandeln. Vergänglichkeit ist auch ein beabsichtigtes Gestaltungsprinzip und es ist u.a. eine Gratwanderung zwischen Schmuck, Objekt und Inszenierung.
Ausstellungseröffnung Anemone Tonsch 11.März 2012 AUSGEATMETE FUSSBÄLLE UND NEU WERTIGES Begrüßung der Gäste Der Grundgedanke für Präsentationen bei LortzingART ist immer die Vorstellung von Künstlern, mit denen ich in der Vergangenheit gemeinsame Projekte durchgeführt habe. Mit A.Tontsch verbinden mich 2 gemeinsame Ausstellungsprojekte: – vor 2 Jahren war es eine Ausstellung in San Antonio in der Gallery North, auch mit der Deutsch-Amerikanerin Bärbel Helmert, die auch hier schon in der Ausstellung SCHWINGEN 2010 vertreten war im letzten Jahr waren A.T. und ich dann in einer weiteren Show in der Grasewood Gallery in Marfa zu sehen, beide Aktionen in Texas. Nun ist die Düsseldorferin heute hier in Hannover mit Ihren „Ausgeatmeten Fussbällen und NEU WERTIGEM“ präsentiert und ich begrüße Sie zu dieser Eröffnung herzlich !!!! A.Tonsch ist eine leidenschaftliche Sammlerin von Werk- und Alltagsstoffen…Wo immer sie auf ihren zahlreichen Reisen Neues fand und findet, wird dieses einfallsreich und fantasievoll, oft mit Gold oder Silber kombiniert, in Schmuckstücke und Objekte verarbeitet – Kein Material ist vor ihr sicher. Unter ihren kreativ gestalterischen Händen werden echte Herbstblätter in Silber gefasst, Glasscherben in neue Formen geschliffen, kleine und große Schneckenhäuser aufgereiht, Tier-Häute kunstvoll neu zusammengesetzt, Schraubdeckel aneinander gefasst, ideenreich gefüllt mit kostbaren Steinen und in eine neue Ästhetik gebracht … so kommt zum Charme des Recycelten die Eleganz des Neuen. Sie ist ein glücklicher Mensch. In ihrer Gestaltung gibt es keine Grenzen … die Ideen gehen nicht aus “ … Hochkonzentriert, gleichzeitig entspannt, fast teilnahmslos zu sein, um Dinge geschehen zu lassen, …“ das – so sagt sie, hat man ihr während ihres Studiums an der Amsterdamer Riedtfeldt-Akademie antrainiert. „Ja, genau das ist, was im kreativen Prozess das absolute HOCHgefühl bringt … sage ich …“ Nun haben die Künstler und Kulturschaffenden den Fußball für sich seit längerem entdeckt … Bei Anemone T. war es 2006, als sie das ganze Maß der Merchandising-Misere der Fussballweltmeisterschaft entdeckte. Seit dem müssen die Bälle bei ihr Opfer bringen, sich unter das Messer legen, sich zerteilen und ausweiden lassen … Dabei geht es nicht um Schönheit und Klasse, perfekte Rundung oder Äußeren Glanz. Egal ob Kreisklasse- oder MeisterschaftsModell, abgespielt können sie sein und angegraut, richtig abgenutzt. Es geht hier um Charakterdarsteller und die Seele des Fußballs, davon ist A. Tontsch überzeugt. DER FUSS BALL HAT EINE SEELE. Die überlebt auch dann, wenn die Luft für immer raus ist. Dann rettet sie sie und verhilft ihr mit einer neuen Form zu einem neuen Leben. Ich hoffe, mit dieser Präsentation der Ballobjekte sind ihre Vorurteile, fall sie welche hatten, weggekickt. UND: Es ist bald wieder EM Zeit! Man trägt wieder Ball – zum Beispiel der Herr: der kleine 4 Flaschen-Bierträger ? Oder für die Dame: ein lässiger Gürtel ??? Verkneifen sie sich beim Betrachten der Objekte nicht das Schmunzeln. Hier darf auch gelacht werden und gekauft … Ein weiterer Punkt unsere Nachmittagsspieles ist die Übergabe des Präsentes an die Gästemannschaft. DAS sind Sie ! [ Übergabe von Ansteckpins: Verbindungen ] Da wir alle irgendwie in Verbindung stehen… – A. Tontsch mit mir über zwei gemeinsame Aktionen. – Sie, die Besucher hier bei LortzingART – Wir hier in Hannover – Die Objekte und Schmuckstücke beim Betrachten mit Ihnen – Jeder als ein Teilchen im Großen und Ganzen … – Das Präsent ist ein Symbol für diese Verbindung und ein Gruß der Künstlerin! Ich danke Ihr und Ihnen! Inge-Rose Lippok 11. 3. 2012