Ausstellungseröffnung Synthesen: Videoinstallationen internationaler Komponisten/ Künstler am Montag, den 21. Mai 2012 um 19 Uhr
Die Videoinstallationen finden im Rahmen des Festivals VISIONEN – FESTIVAL FÜR KLANG UND BEWEGTE KUNST statt. Ausstellungsdauer : Dienstag, 22. Mai bis Freitag, 25. Mai 2012 jeweils von 16 – 19 Uhr, Eintritt frei
GEMART ist eine Plattform für zeitgenössische Musik und Medienkunst und veranstaltet vom 21.- 26. Mai 2012 das Festival VISIONEN für Klang und bewegte visuelle Musik eingeladen. Der inhaltliche Fokus dieses Festivals liegt dabei auf dem künstlerischen Gedanken, klassische oder elektronische Instrumente oder Klangerzeuger und elektronisches Bild oder Abbilder von Realem zu einem einzigen künstlerischen Ausdruck zu verschmelzen. also- Seh- und Hörbares in Einklang zu bringen.
Unter dem Titel „Synthesen“ hatte der Verein auch zu einem Wettbewerb für audio-Visuelle Installationen eingeladen. Zur großen Freude der Veranstalter haben sich renommierte wie auch Nachwuchskünstler aus aller Welt beteiligt und ihre Werke eingereicht. Hier bei LortzingART werden die Videos der Finalisten gezeigt , die im Vorfeld für den Preis zur Nominierung ausgewählt wurden.
Desweiteren gibt das interaktive Spiel zwischen Mensch und dem Computer ENT-WICKLUNG von DAVID BORGES, elektronischer Komponist und Avangardist zu sehen . …. Hier wird der Mensch, der Besucher durch seine Bewegungen selbst zum Bild-Teil.
Eduardo Flores Abad zeigt eine Serie von manipulierten Landschafts-Polaroids: GLIPTOGENESIS ( spanisch: Verwitterung ), die durch einen zweiten Arbeitsprozess mit Hilfe von Holz- und Metallwerkzeugen verändert sind. Der hannoversche Komponist und Künstler für visuelle bewegte Musik erhielt im Jahr 2010 das Jahresstipendium des Landes Niedersachsen mit einem Arbeitsaufenthalt in den Künstlerhäusern Worpswede. Zur ErÖffnung wurden 2 neue Kompositionen Observaciones I + II für Gitarre mit ANTONIO AMODEO uraufgeführt. „Die Ausstellungs- Anmerkungen “ kamen von Viktoria Krüger
Inge-Rose Lippok beschäftigt sich seit längerem mit dem Zyklus LICHTPLÄTZE in den verschiedensten Techniken. Ver-Rückte, aus dem Gleichgewicht gefallene Plätze. In dieser Gemeinschaftsausstellung stellt sie Malerei Fotografie gegenüber – großformatige Bilder, Öl, wie Mischtechniken und die Rauminstallation PLÄTZE – UNBESETZBAR. Gemeinsam arbeiten Lippok und Flores Abad auch zur Zeit an einem Außeninstallations-Projekt mit Musik-Klang, das 2013 in Hannover gezeigt werden soll.
Den Prager Fotografen Pavel Rydl und I.R. Lippok verbinden bereits einige gemeinsame Kunstaktionen in Tschechien. Hier wird er mit seiner großformatigen Serie LICHT-STÜCKE vertreten sein. Er hat sich im Arbeitsreich der Künstlerkollegin zu Bildern des Augenblicks inspirieren lassen … Farbfotos als Momentaufnahmen, die das Flüchtige einfangen. Das, was fast schon am Entschwinden ist.
LICHT-PLATZ – Vernissage am 22. April 2012, 17 Uhr Anmerkungen zur Ausstellung von Viktoria Krüger Was für eine wunderbare Einstimmung auf diese Kunstausstellung, vielen Dank Antonio Amodeo! Guten Tag meine Damen und Herren, ich bedanke mich bei Inge-Rose Lippok herzlich für die Einladung und freue mich, dass Sie heute den Weg zu diesem beeindruckenden Ort – hoch über den Dächern von Hannover, großzügig und Licht durchflutet, gefunden haben – womit wir eigentlich schon beim Thema sind, denn der Titel der Ausstellung lautet ja „LICHT- PLATZ“. Bei meinen Überlegungen, wie ich mit meinen „Anmerkungen zur Ausstellung“ beginnen möchte, fiel mir etwas auf – die magische Zahl 3: es sind 3 Künstler – alle in ihrer Art sehr unterschiedlich – aus 3 Nationen und sie stellen hier in 3 Räumen aus! Für mich eine neue Variante von „Alle guten Dinge sind drei“! Wir werden dieser Zahl noch öfter begegnen. Ich möchte Ihnen zunächst die Gäste von Inge-Rose Lippok vorstellen, die sie – ich zitiere: zu „ihrem persönlichen Vergnügen“ eingeladen hat, eine Angewohnheit, der sie wohl hin und wieder gern frönt. Gut so und ein großes Dankeschön dafür! EDUARDO FLORES ABAD – schon der Name allein ist pure Musik und Programm. Daher finde ich es nicht verwunderlich, dass sich ein Komponist und Medienkünstler dahinter verbirgt. Eduardo Flores Abad stammt gebürtig aus Ecuador. Er studierte Instrumentale Komposition bei Prof. Nicolaus Huber und Elektronische Komposition bei Ludger Brümmer an der Folkwang- Hochschule Essen. Seit 1995 ist er als freischaffender Komponist und Medienkünstler tätig und gefragt: in Europa, der USA und Lateinamerika. Vorträge, Seminare, künstlerische Leitungen von Festivals zeitgenössischer Musik zählen ebenfalls zu seinen Aufgaben. Darüber hinaus ist er auch Gründer des hannoverschen Festivals VISIONEN. Seit 2004 lebt Eduardo Flores Abad hier, in dieser Stadt. 2007 erhielt er zunächst ein Arbeitsstipendium, und 2010 dann das Jahresstipendium des Landes Niedersachen, und zudem einen Arbeitsaufenthalt in Worpswede. Hier, in diesem Raum, werden seine „Polaroids: Metall-Holz- manipuliert“ – so steht es in der Einladung – gezeigt. Es sind 24 Arbeiten, die ich als klein, fein und vielschichtig empfinde, ungewöhnliche Mixturen und Kompositionen, die vermeintlich Vertrautes in ein anderes Licht rücken – alles wie in einem Guckkasten präsentiert. Man muss näher treten, um sie betrachten zu können und ist fasziniert. Es handelt sich um 6 Serien, die Orten und Themen zu geordnet sind. Natürlich sind auch Musikinstrumente dabei – 3 an der Zahl (da haben wir sie wieder, die magische Zahl!). Bitte beugen Sie sich daher auch über das weiße Sofa, denn da sind sie zu betrachten – diese Form der „Zuneigung“ wird belohnt! Aber auch die Motive aus Worpswede und Szenarien aus „unserem“ Hannover sowie die Auto-Serie sind es wert, genau hinzuschauen. Ich zitiere auszugsweise: „Das Leben selbst, dargestellt in Form eines Atemzuges oder einer mikroskopischen Bewegung sowie der kontinuierlichen neuen Anordnung von Elementen im Universum, ist der größte kreative Akt, den ich mir vorstellen kann.“ Und zur Bearbeitung: „Ob es sich um eine algorithmische, Computer gesteuerte Video-Komposition, ein per Hand geschriebenes musikalisches Stück, eine digitale Zeichnung, oder eine Manipulation mit einfachen Werkzeugen eines Polaroid-Bildes handelt, spielt keine Rolle mehr. Entscheidend ist das künstlerische Ergebnis mit seinem ästhetischen Ziel.“ Ich finde, die ausgestellten Arbeiten zeigen dies in hervorragender Weise. Ich komme jetzt zu dem zweiten Künstler, PAVEL RYDL, in Prag geboren und dort lebend. Leider kann er heute nicht dabei sein. Sie finden seine 11 Fotoarbeiten in diesem und im nächsten Raum. Pavel Rydl hat an der Filmfakultät an der Akademie der Schönen Künste Prag studiert. Er arbeitete danach als Kameramann in verschiedenen Film- und Fernsehstudios und ist seit 1988 als freischaffender Fotograf tätig. Pavel Rydl ist Mitglied in professionellen Vereinigungen, war von 1998 bis 2008 Organisator eines internationalen Symposiums, und hat sich mit seinen Fotos an zahlreichen Ausstellungen in der Tschechischen Republik, in Italien, Spanien, Großbritannien, Südafrika und Deutschland beteiligt. Pavel Rydl folgt bei seinen „freien“ Fotos einem Thema: es sind abstrahierte Kompositionen des natürlichen Details – kleine Ausschnitte, die durch starke Vergrößerungen ein Eigenleben bekommen. Zitat: „Ich möchte mit meinen Fotos die Aufmerksamkeit des Betrachters nicht auf ein perfektes Bild von einem bestimmten Detail fokussieren… Ich möchte es dem Betrachter erleichtern, sich FREI zu sehen…“. Mit Inge-Rose Lippok verbinden ihn gemeinsame Kunstaktionen und die damit einhergehenden Erlebnisse. Und er war hier, und bei ihr zu Hause zu Besuch. Dabei fotografierte er das Licht an den Wänden in ihrer Wohnung und so entstand sein elfteiliger Beitrag für diese Ausstellung und zu ihrem Thema „Licht-Stücke“. Eine „Hommage an Inge-Rose Lippok“. Mir gefällt nicht nur diese charmante Geste – diese Höflichkeit verbinde ich mit den Tschechen – sondern ich finde auch den oben zitierten gedanklichen Ansatz und die Umsetzung spannend. Mich erinnern die Fotos an abstrakte Gemälde – und speziell die im zweiten Raum, unterstützt von der hier bewusst gewählten Präsentation – an Wandmalereien: schwungvoll verwischt, geheimnisvoll, traumverloren, und eben wie gemalt. Die Momentaufnahmen eines kurzen flüchtigen Augenblicks, … ein „Licht-Stück“ der Erinnerung, verfremdend mit der Kamera eingefangen – auf diese Weise vielleicht unvergänglich und für immer? Last but not least komme ich nun zu INGE-ROSE LIPPOK, unserer bezaubernden Gastgeberin – aber natürlich nicht nur das… Ihre Arbeiten finden Sie in allen drei Räumen, sozusagen als verbindenden Leitfaden, der sich durch die Ausstellung zieht. Zunächst ein paar Worte zur Person: Inge- Rose Lippok hat schon sehr jung, mit 14 Jahren, mit dem Kunstunterricht begonnen, am Anfang privat, später dann als Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Dazu kamen verschiedene Gastaufenthalte und Arbeitsstipendien, ab 1976 Atelier- Gründungen, seit 2006 nun hier in der Lotzingstraße, unterm Dach und über den Dächern. Inge-Rose Lippok kann auf viele Einzelausstellungen zurückblicken sowie auf Ausstellungsbeteilungen – in Deutschland, in Europa, in den USA usw. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Sie bewegt sich auch bevorzugt großflächig mit Installationen im Außenraum, wenn möglich mit Musik und Klangobjekten. Zudem – und das finde ich besonders erwähnenswert – zeigt sie soziales Engagement, erarbeitet mit Gruppen wie Lebenshilfe, Behindertenwerkstätten, Kindergärten, Schulen und Kirche großformatige Projekte. Und sie lädt sich gern Gäste ein! Inge-Rose Lippok arbeitet in unterschiedlichsten Techniken. Diese Ausstellung mit Bildern und Rauminstallationen zeigt das vortrefflich. LICHT-PLATZ – so lautet der Titel. Spüren wir ihm nach. Sprichwörter wie „jemandem ein Licht aufstecken“, „Licht in eine dunkle Sache bringen“, „plötzlich in einem anderen Licht erscheinen“, „jemanden hinters Licht führen“, „das Licht scheuen“ oder „Licht am Ende des Tunnels sehen“ fallen mir dabei ein, um nur einige zu nennen. Auffallend ist auch das Motiv des Stuhls, das uns beharrlich durch die drei Räume verfolgt. Ein Stuhl ist von seiner Funktion her ein Solist, auf dem man allein für sich sitzt. Wenn Nähe angesagt ist, kann man natürlich zwei oder mehr Stühle eng zusammen rücken. Ansonsten wird eine andere Form der „Besetzung“ gewählt. Stühle sind flexibel, sie sind verrückbar. Das erfordert jedoch Aktivität, erst geistige, dann körperliche. Ich denke, das ist eine der Botschaften, die uns Inge-Rose Lippok mitteilen will. Es gilt sowohl für die Betrachtung von Kunst als auch für das Leben im Allgemeinen. Ich bitte um Beherzigung! Drei – Sie wissen schon – Arbeiten – (sie sind allerdings jeweils mehrteilig) – möchte ich aus den 20 hier gezeigten Werken heraus greifen, und kurz darauf eingehen: in diesem Zimmer sind es die 3 Leporellos, die frei im Raum hängen. Sie blättern zwar nicht die Liebhaberinnen auf, wie in der berühmten Arie aus der Oper „Don Giovanni“, sondern es sind jeweils sechsseitige Tagebuchblätter mit Erinnerungen. Der Titel lautet „From A Paradies Blue“. Und – sie zählen zu meinen Lieblingen – vielleicht, weil sie mich an meine berufliche Arbeit, das Netzwerkprojekt Gartenregion Hannover, erinnern: die beiden Monotypie-Collagen „Crazy Dance In The Green“, die in der Fensternische hängen, in perfekter Harmonie mit dem Blick nach draußen, auf rote Dächer mit Stuhl-artigen Schornsteinen und Frühlings-grünen Bäumen. Ich denke, den Höhepunkt bildet aber unübersehbar das Raumbild „Un-Besetzbar“ im dritten Raum. Aus dem Bild heraus haben sich 35 Acryl-Objekte, unverkennbar Stühle, wenn auch nur als Fragmente, auf den Weg gemacht, was auch immer zu erobern: Sie, Hannover, die Welt…? Mich jedenfalls hat die Komposition im Sturm für sich gewonnen! Jedes Teil für sich verständlich und gut, aber zusammen unschlagbar und überwältigend. Zum Schluss noch einmal ein Blick auf die Ausstellung insgesamt: für mich ist es eine gelungene und Kunst-volle Komposition und Präsentation – in jeder Beziehung. Und zu guter Letzt gebe ich Ihnen zum Nachdenken noch 3 Zitate mit auf den Weg: Was ist Kunst? „Kunst ist, was man nicht begreift“ (Markus Lüpertz), „Die Kunst ist international (Wilhelm Michel), „Echte Kunst ist eigensinnig“ (Ludwig van Beethoven). Alles klar? So, das war`s. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Und bitte, wagen Sie nur die eine oder andere „Verrücktheit“, und bleiben Sie der Kunst gewogen, denn „sie öffnet Augen“ – versprochen!
Die Besucher der Eröffnung waren begeistert….ANEMONE TONTSCH hat die Tafel mit Kunstobjekten und schmucken Stücken neu gedeckt… Machen auch Sie einen Augenschmaus-Streifzug durch das, was die Schmuckküche von der Düsseldorfer Künstlerin an Edlem und Neuem zu bieten hat… Mit Buntgemischtem oder Eingelegten, mit Anreger fürs Ohrchen und Spezialitäten in braun und orange, mit Ringförmigem und in Leder geflochtenem sowie bezaubernd aneinandergereihten Pergamentscheibchen, gleichmäßig und zugeschnitten,
Die Teller sind mit unterschiedlichsten Ingredenzien, aus vieler Herren Länder, reich belegt …. Lassen Sie sich diese Gedecke vor den Augen zergehen… Verlieren Sie sich im Detail der Zusammenstellungen!